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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 95

1906 - München : Oldenbourg
22. Kloster Ettal und der Pfaffenwinkel. 95 Laufe der Jahre in Ettal sich gewandelt. Dort bestatteten ihn seine Geführten, als er um das Jahr 910 aus dem Leben schied. Dann verwuchsen die Rodungen wieder zu undurchdringlichem Urwalde, in welchem der schlanke Elch und der grimmige Bär schweigend ihre Fährte zogen und -ungefüge Nanbgesellen ihr lichtscheues Wesen trieben. Jahrhunderte vergingen. Von den Welfen waren die Siedelungen der Gegend durch Kauf an die Hohenstaufen gekommen, von diesen hatten sie die Wittelsbacher ererbt, als der letzte jenes Stammes, der junge Konradin, auf dem Blutgerüste in Neapel sein Leben hatte lassen müssen. Ein Wittelsbacher — Kaiser Ludwig der Bayer — ist es gewesen, der durch eine Klostergründung gar eigener Art neues Leben in das öde Tal brachte. Es waren schwere und doch auch ruhmvolle Zeiteu damals für Bayern. Am 20. Oktober 1314 hatte man in der Kirche des heiligen Bartholomäus au der alten Wahlstätte zu Frankfurt dem 32 jährigen Bayernfürsten als deutschem Könige gehuldigt, am 28. September 1322 war in hartem Strauße auf der Ebene von Mühldorf sein Gegenkönig Friedrich der Schöne von Österreich geschlagen und gefangen worden und in der rückhaltslosen Aussöhnung mit seinem Gegner hatte Ludwig seinen milden, edlen Sinn betätigt. Dann war er nach Welschland gezogen. In Rom hatte er am 17. Januar 1328 die Kaiserkrone empfangen, doch nicht ans des Papstes Händen, der damals in Avignon weilte und in heftigem Streit schweren Kirchenbann über ihn verhängte. Vergeblich hatte Ludwig versucht des Reiches Ansehen in dem zerrissenen Italien herzustellen; schwer enttäuscht ob des nutzlosen Kampfes war er in den ersten Wochen des Jahres 1330 nach Bayern zurückgekehrt. An der Stelle, wo er zuerst wieder nach Überschreitung des damals noch sreisingifchen Gebietes um Parteukircheu den heimischen Boden betreten, hat der Fürst das Kloster „ze unser Frawen Etal" gegründet „unserm Herrn Got ze Lob und unser frawen ze Ern", damit „unserm Herren als löblich und als andechtichlich darinne gedient werde, das wir und alle unser Vordern und Nachkommen und alle Kristenheit an Seel und an Leib gen Got getröstet werden", und hat am Montage nach Mariä Himmelfahrt 1332 die seltsame Regel gefestet, der zu Willen die geistlichen und weltlichen Insassen des Stiftes fürder leben sollten. Denn nicht allein ein Kloster sollte hier erstehen sondern auch ein Psründehans für ritterbürtige Genossen, welche dem Kaiser in seinen Kriegen gute Dienste geleistet. Den 20 Mönchen nach Sankt Benedikts Regel waren 13 Ritter mit ihren Frauen beigegeben und sollen, besagt der herzige Stiftungsbrief, „die Munich iren Orden und die Ritter und Frauen ir Ee recht und redlich heilten". Einer von den Rittern stand der Gemeinde als Meister vor, auf daß er „des Chlosters pfleg mit allen Sachen", Geistliche und Laien aber umschlang das gemeinsame Band der Gottesverehrung, und wenn auch die Ritter mit des Meisters Erlaubnis standesgemäße Kurzweil mit Armbrnst-

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 107

1906 - München : Oldenbourg
25. Die Anfänge der Lndwig-Maximilians-Universität in Ingolstadt. 107 man blickt im Rundkreis der damals bekannten Welt, überall sieht das Auge des Geschichtschreibers große und glänzende Gestalten auftauchen. Frisch und begeisternd wehte durch die Völker Europas jener Strom geistigen Lebens, der ans dem wiedererschlossenen Gedankenschatze des Altertums entsprang. Tausend Jahre hindurch war die Wissenschaft im Alleinbesitze des Klerus gewesen — nun ward sie wieder weltlich. Wie eine mächtige Strömung kam es in das Bewußtsein der Völker, daß Wissenschaft und Kunst große und heilige Ausgaben des Menschengeschlechtes seien und daß man auf den Resten der antiken Kultur weiterbauen müsse. Das Wiederaufleben der Wissenschaft hatte zuerst die italienischen Universitäten und die Pariser Hochschule, im Deutschen Reiche die Hochschulen zu Prag, Wien und Heidelberg zu jenen Stätten gemacht, wo deutsche Jünglinge ihrem Bildungsstreben genügen konnten. In Deutschland waren zunächst Köln und Ersurt, Leipzig, Rostock und Freiburg gefolgt. Jeder patriotische Fürst konnte in jener Zeit den lebhaften Wunsch empfinden, daß die Jünglinge feiner Nation nicht bloß durch die Vermittlung ausländischer Universitäten an dem machtvoll zunehmenden Bilduugsschatze der Welt Anteil erhalten möchten. Dieser Wunsch war nicht bloß durch die Freude an der Wissenschaft selbst sondern auch durch staatsmänuische Erwägungen gerechtfertigt. In jener Zeit galt die Anschauung, daß der römische Papst nicht allein in geistlichen sondern auch in wissenschaftlichen Dingen die höchste Autorität sei. Als daher Herzog Ludwig den Plan faßte eine Universität in seinen Landen zu gründen, wandte er sich an den damaligen Papst Pius Ii. (Enea Silvio) um diesem obersten geistlichen Lehnsherrn feinen Wunsch vorzutragen. Der Papst antwortete hierauf zustimmend. Diese Erlaubnis des geistlichen Oberherrn war in finanzieller Hinsicht von Wichtigkeit. Denn zur Ausstattung neu entstehender Universitäten war es damals sehr wertvoll, wenn die Mittel geistlicher Pfründen und Kanonikate der Sache gewidmet werden dursten. Die Universität sollte ihren Sitz in Ingolstadt haben. Aber zwischen den ersten Plan des Herzogs und die Ausführung drängten sich politische Hindernisse, ein Krieg gegen Albrecht von Brandenburg und Kaiser Friedrich Iii. Erst nach dem Siege bei Giengen (1462) konnte Herzog Ludwig den Plan wieder aufnehmen. Es dienten ihm dabei teils vorhandene verfügbare Stiftungsmittel teils die achtungswerte Bereitwilligkeit des Klerus die neue Universität mit Geldmitteln auszustatten. Den Hauptbestandteil dieser Geldmittel bildete eine Pfründnerstiftung, welche nach dem Willen des Stiftungsbriefes auch einem „besseren und heilsameren Zwecke" zugewandt werden durfte. Die Summe der für die Universität verfügbaren Mittel belief sich auf eine Jahresrente von ritnfc) 2500 Gulden, eine Summe, welche für die damaligen Verhältnisse einen Wert hatte, wie ihn heutzutage 'etwa ein Einkommen von 80000 Mark repräsentiert.

3. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 96

1900 - München : Oldenbourg
96 Kampf gegen historische Phrasen. und Mittelpunkt für eine Erbmonarchie zu gründen, haben wir oben schon erwähnt. Die Fürsten waren thatsächlich nur königliche Beamte. Diese ungeheure Macht erklärt sich aber nur aus der Doppelstellung Heinrichs. Er war nämlich auch das anerkannte Haupt und der eifrigste Vertreter der cluniacensischen Bewegung, die damals das Abendland beherrschte (Synode zu Sutri). Als solcher beherrschte er auch das Papsttum in dem Mittel der Papstwahl unbeschränkt und hatte daher gegen irgend einen rebellischen Fürsten ausser den weltlichen Waffen sofort auch die wirksamsten geistlichen zur Hand (Bann, Interdikt u. s. w.). Daher seine Macht. Aber schon unter ihm selbst noch regte sich die Opposition gegen die kaiserliche Allgewalt, und zwar gerade von der Seite, die ihm so viel verdankte, von der cluniacensischen. Ein deutscher Bischof, den Heinrich zum Papst ernannte, Victor Ii. (Bischof Gebhard von Eichstädt), stellte schon die Bedingung, dass der Kaiser dem Stuhle Petri zurückgebe, t>quae iuris Petri sunt«. Was konnte mit dem dunklen Ausdruck anderes gemeint sein, als das Recht der Papstwahl und ähnliches (Investitur*). Dass die deutschen Fürsten natürlich nur auf die Gelegenheit lauerten, ihre Machtstellung um jeden Preis wieder zu erringen, ist selbstverständlich. Der Erbe Heinrichs Iii. hätte fast noch bedeutender sein müssen als der Vater, und er war — ein öjähriges Kind. Natürlich stürzte der Machtbau Heinrichs Iii. zusammen. In Italien machte sich zunächst das Papsttum von dem kaiserlichen Einfluss auf die Papstwahl frei und suchte dann die Herrschaft über die Kirche in seine eigene Hand zu bringen. In Deutschland rissen die Fürsten die alte Macht wieder an sich, das kaiserliche Kind erhielt eine möglichst unglückliche, von einem Extrem ins andere schwankende Erziehung. War es ein Wunder, wenn der junge Fürst, mit 16 Jahren mündig gesprochen und von Schmeichlern und falschen Freunden umgeben, Fehler über Fehler beging? Er hatte das stolze Machtgefühl seines Vaters geerbt, aber nicht seinen hohen sittlichen, ja asketischen Ernst, und sah nicht ein, dass die politische Lage sowohl im Reiche, als in der Kirche himmelweit verschieden war von der unter seinem Vater. Er nahm die absolutistischen Bestrebungen seines Vaters in Sachsen wieder auf und '") Dass es sich bloss auf territoriale Schwierigkeiten in Italien bezogen habe, ist unwahrscheinlich.

4. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 38

1900 - München : Oldenbourg
38 Stoffauswahl und Gedankengang. Seiten, da die Bischöfe und Äbte zugleich geistliche und weltliche Fürsten sind, also weder Papst noch Kaiser die Einsetzung aus der Hand geben können). Keine Schmach von Kanossa (die Zerstörung dieser Fabel ist Ehrenpflicht des Lehrers, weil Forderung der Wahrheit!). Erstes Auftreten der heranblühenden Städte als Stand zu gunsten des Kaisers. Heinrich V. Abschluss des Investiturstreites durch das Wormser Konkordat (gerecht, weil Einsetzung geteilt!). e) Zeitalter der Hohenstaufen und Kreuzzüge. Konrad Iii., Weibertreue; Streit mit den Welfen. Friedrich I., Persönlichkeit. (!) Versöhnung mit Heinrich D. Löwen. Welfen in Bayern. Gründung Münchens. Sagen von Heinrich d. Löwen. Friedrichs Kämpfe in Italien (Mailand); sein Versuch, die fortgeschrittenen Zustände in Italien (Industrie, Handel, Geldwirtschaft) wieder auf den Stand der Naturalwirtschaft herabzudrücken (siehe Dekret bei der Zerstörung Mailands), aussichtslos , weil unnatürlich, doppelt aussichtslos, weil die Italiener vom Papst unterstützt werden. Otto V. Wlttelsbach und die Berner Klause. Hartmann v. Siebeneichen. Mainzer Nationalfest. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Heinrich Vi. Heirat mit der normannischen Erbtochter; letzte Blüte der Kaisermacht, gestützt auf das sizilianische Geld und die administrative und militärische Tüchtigkeit der deutschen Ministerialen. Heinrichs Persönlichkeit (weitschauend, sehr energisch, rücksichtslos); letzter Versuch, Deutschland zu einer Erb-monarchie zu machen (Reichstag zu Würzburg), scheitert am naturgemäßen Widerstande der Fürsten. Heinrichs plötzlicher Tod in Italien inmitten grossartiger Entwürfe. (Sage von Dietrich V. Bern, der auf schwarzem Rosse nachts die Lüfte durchzieht, klagend über das seinen Deutschen bevorstehende Unglück). Verhängnisvoller Kampf zwischen Philipp v. Schwaben und Otto Iv. Des ersteren Ermordung; gegen letzteren vom Papste Innocenz Iii. aufgestellt Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich Ii.; wenig in Deutschland, opfert seine Kraft in aussichtslosen Kämpfen gegen die Lombarden und besonders gegen den Papst. Kurze Blüte des Hohenstaufenreiches in Neapel und Sizilien. Merkwürdiger Versuch Friedrichs, sein Erbreich aus

5. Geschichte des Mittelalters - S. 54

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrichs Iii. Romfahrt. — Das mittelalterliche Kaisertum. Zum Geschenk erhielt und nachmals von der Kirche heilig gesprochen wurde. Auf Stephau den Heiligen war sein Neffe gefolgt, der durch Ausstände vertrieben wurde und Heinrich Iii. um Hilfe anflehte, die dieser dem Ungarkönige auch gewährte. Letzterer erkannte zum Danke für seine Wiedereinsetzung Heinrich Iii. als seinen Herrn au, wodurch auch Ungarn zu Deutschland in das Verhältnis eines Vas allen reiches trat. Heinrichs Iii. Romsahrt 1046. Papsttum 3m Jahre 1046 wurde Heinrich Iii. nach Rom gerufen, wo 1046. damals drei Päpste sich um die päpstliche Würde stritten. Er veranlaßte auf zwei Synoden die Beseitigung der drei Gegner und die Wahl eines deutschen Bischoss (Snidger von Bamberg), der als Papst') Clemens Ii. Heinrich Iii. zum Kaiser krönte 1046. Damals versprachen die Römer (was sie schon Otto d. Gr. gelobt hatten), es solle kein Papst mehr ohne Einwilligung des Kaisers gewählt werden. In der Folge erhob Heinrich Iii. noch drei deutsche Bischöfe nacheinander zu Päpsten. Griechische ®er bedeutendste von ihnen war Leo Ix., unter welchem sich Kirche 1054. (1054) die endgültige Trennung der griechischen von der römisch-katholischen Kirche vollzog?) Von Rom aus zog Heinrich 111. nach Unteritalien, wo Normannen, unterdessen die schon von seinem Vater belehnten Normannen Fortschritte gegen die Griechen gemackt und diesen Apulien größtenteils abgenommen hatten. Er belehnte sie ebenfalls mit den eroberten Gebieten und erweiterte dadurch die Grenzen des Reiches auch nach Süden. Das mittelalterliche Kaisertum um 1050. Unter Heinrich Iii. schien die mittelalterliche Kaisern acht Hemnche Iii. jhren Höhepunkt erreicht zu haben. Als Reichsoberhaupt und ^Herzogtum'" Herzog von Franken, Schwaben, Bayern und Kärnten gebot Heinrich Iii. wenigstens in den ersten Jahren seiner Regierung über den größten Teil Deutschlands unmittelbar. Aber auch ^Vcrkiälmi^ *u ^er Wellung zum Ausland schien die kaiserliche Gewalt zum Ausland.ul^er Heinrich Iii. erhöhte Bedeutung zu erlangen. Nicht nur daß die politische Abhängigkeit der slavischen Herzogtümer in J) Die berühmte Stephanskrone. Nach der Anschauung des Mittel-alters konnte die königliche Würde nur vom Kaiser oder vom Papste erteilt werden. Bild: Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 13. „Stephan der Heilige." 2) Der einzige in Deutschland (Bamberg) begrabene Papst, wie Otto Ii. der einzige in Rom beigesetzte Kaiser. S) Unter Leo X. teilte sich später die westliche Hälfte der Christenheit noch einmal in eine südliche (römisch-katholische) und eine nördliche (protestantische).

6. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1901 - München [u.a.] : Franz
Thronstreit. — Heinrichs Züge gegen Rom. 59 vor Canossa und erwirkte sich durch eine Buße nach dem Geiste jener Zeit vor den Augen des Papstes von diesem am 28. Januar 1077 die Lossprechung vom Kirchen banne gegen das Versprechen, sich mit den von ihm abgefallenen Fürsten auszusöhnen. Thronstreit 1077—1080. Obwohl Heinrich noch vor Jahresfrist vom Banne losgesprochen worden war, erklärten ihn die ihm feindlich gesinnten Fürsten auf einer Versammlung zu Forchheiin (1077) für abgesetzt und erhoben gegen ihn den Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden, wobei sie ausdrücklich ausspracheu, daß die Krone nicht erblich sei. Heinrich eilte aus Italien herbei und nahm den Kampf mit dem Gegenkönig auf. Dabei fand er einen größeren Anhang, als der fast allgemeine Abfall vom Jahre 1076 hätte vermuten lassen. Besonders in Schwaben und in Franken und da mehr beim nichtadeligen Volk, vor allem bei den Bürgern der Reichsstädte am Rhein gewann er Rückhalt und immer neue, opferwillige Verteidiger seiner Krone. Der Krieg wnrde mit großer Erbitterung geführt, bis Rudolf seinen Untergang fand. Heinrich traf mit ihm an der Grüne (nach andern bei Hohenmölfen) zusammen. Rudolf verlor im Kampfe die rechte Hand und wurde überdies tödlich verwundet?) Dadurch war Heinrich von dem Gegenkönig befreit; er konnte die Fortsetzung des Kampfes in Deutschland seinem Schwiegersöhne Friedrich von Hohenstaufen überlassen, den er 1079 mit dem Herzogtum Schwabens belehnt hatte, und brach selbst zum Kampfe gegen Gregor in Italien auf, der ihn auf Dräugen von Rudolfs Anhängern zum zweitenmale in den Bann gethan hatte. Heinrichs Iv. Züge gegen Rom 1081—1084. Heinrich hatte seine zweite Bannnng damit beantwortet, daß er durch eine S y n o d e Gregor Vii. für abgesetzt erklären und den Erzbischos von Ravenna zum Papst wählen ließ. Um diesen nach Rom zu führen und von seiner Hand die Kaiserkrone zu empfangen, zog Heinrich nach Italien, ließ 1084 in St. Peter den neuen Papst weihen und sich nebst seiner Gemahlin von ihm krönen. Jetzt zog dem in der Engelsburg eingeschlossenen Gregor Vii. der Normannenherzog Robert Guiscard aus dem Süden zu Hilfe und brachte ihn nach Unteritalien, wo er aber fchon 1085 zu Salerno starb. Seine letzten Worte lauteten: „Ich habe ‘) Auf Heinrichs Seite kämpfte auch Gottfried von Bouillon, der nachmalige Führer des 1. Kreuzzuges. -— Gedicht: „Heinrich Iv. und Herzog Rudolf von Schwaben" von G. Dreves. -) 1070 erhalten die Welfen das Herzogtum Bayern. 1079 erhallen die Hohenstaufen das Herzogtum Schwabeu. Gegenkönig Rudolf 1077. Schlacht a. d. Grüne 1080. Die Hohenstaufen Herzoge von Schwaben 1079. Heinrich Iv. in Rom 1084.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 66

1901 - München [u.a.] : Franz
66 Barbarossas Römerzüge. neu anbaue. Dieser Beschluß wurde 1162 ausgeführt?) Darauf setzte Barbarossa in den italienischen Städten Vögte ein und kehrte nach Deutschland zurück. Dritter Zug Barbarossas nach Italien 1166—1168. Roch während seines Streites mit den Lombarden war Friedrich mich mit dem Papste zersallen. Es hatte eine zwiespältige Papstwahl stattgefunden. Um nun den (Regner des Papstes Alexander Iii. nach Rom zu führen, unternahm Friedrich 1166 einen neuen Zug nach Italien. Alerander Iii. S'sebt1lß7inenlfioh nach Benevent, der Kaiser zog in Nom ein 1167. Jetzt _ *’ stand er auf dem Gipfel seiner Erfolge. Da vernichtete eine Seuche Erhebung der fein Heer, und alsbald brach ein Aufstand der Lombarden aus, "L111 nn en" dje das Regiment feiner Vögte mit steigendem Ingrimm ertragen hatten; sie vertrieben die kaiserlichen Gewaltboten und besetzten die Alpenpüsse, um den Kaiser von Deutschland abzuschneiden. Mit knapper Not gelang es Friedrich, über die burgundischen Alpen zu entkommen. Vierter Zug nach Italien 1174—1177. ^Fast sieben Jahre mußte Friedrich warten, bis die Lücken, die der ^.od in den Heerbann des Reiches gerissen, wieder soweit geschlossen waren, daß er zum viertemnale nach Italien ziehen konnte. Dort waren alle Städte der Lombardei bis in die Romagna in einen großen Bund getreten, hatten Mailand wieder ausgebaut und zu dessen Schutz eine Festung angelegt, die sie ihrem Friedrich I. Verbündeten Alerander Iii. zu Ehren Alefsandria nannten. Gegen 0ln bria,r'an' wendete sich Friedrich zunächst, nachdem er 1174 über den Mont Cenis in Italien eingedrungen war. Aber die Bürger von Alessandria verteidigten sich tapfer, und als ein großes Lom-bardenheer zu ihrem Entsätze herannahte, zog sich Barbarossa gegen die Alpen zurück, um neue Verstärkungen aus Deutschland zu erwarten. Jetzt bot er auch Heinrich den Löwen zur Heeresfolge auf, der sie jedoch versagte. So sah sich Barbarossa einem Lombardenheere gegenüber, das seinen Streitkräften weit überlegen war und ihn in der Schlacht bei Legnanoii76. Legnano 1176 besiegte. In Venedig kamen nun 1177 die beiden Häupter der abendländischen Christenheit zusammen: der Kaiser erkannte Alerander Iii. als rechtmäßigen Papst an, und dieser nahm den Bann von ihm.— Er bewilligte den lom-Politische Be-bardischen Städten die freie Wahl ihrer Obrigkeiten, beutung des während diese ihn neuerdings als Oberhaupt anerkannten urger unu. (1283). Damit trat neben Adel und Geistlichkeit ein neues Glied in die Reihe der mittelalterlichen Reichsstünde, das Bürgertum. ’) Gedicht: Hie Welf! von M. Gras v. Strachwik. ■— Lohmeyer, Wandbilder Iii, 11.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1901 - München [u.a.] : Franz
Friedrich Ii. — Erster Streit mit dem Papst und Kreuzzug. Friedrich Ii. 1215—1250. Als sich Friedrichs Herrschaft in Deutschland befestigt hatte, strebte er danach, seinen schon für Sizilien gekrönten Sohn Heinrich auch zum deutschen König wühlen zu lassen. Durch v5ls (Eintreten bc§ fjo^cri 9^cid)§f(6rit§ tourbc bt6 tpcinrtcfjs durchgesetzt, und Friedrich bezahlte diesen Dienst, indem er 'sast alle königlichen Rechte in den geistlichen Staaten preisgab. Darauf Kaiserkrönungverlteß er Deutschland, um sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen, was 1220 geschah. Erster Streit mit dem Papst und Kreuzzug. Zu den Zusagen, die Friedrich den Päpsten gemacht hatte, gehörte auch das Versprechen eines Kreuzzuges. Während Deutschland vom Thronstreite zwischen Philipp und Otto zerrissen wurde, sammelte sich endlich ans die Mahnung des Vierter Papstes Innocenz Iii. ein Kreuzheer, das wie beim ersten Zuge "1202-1204 o etjt nu§. Franzosen und Italienern bestand. Da der Landweg sich ost so beschwerlich erwiesen, fuhren die Teilnehmer dieses vierten Kreuzzuges 1202-1204 ans einer Flotte von Venedig ab. ließen sich jtber durch Streitigkeiten im byzantinischen Kaiserhaus nach Kon st an tinopel ablenken, das sie 1204 er st ü r mten. Weiter kamen sie jedoch nicht. Der vierte Kreuzzug war also für das heilige Land ganz ohne Belang. Um sein Versprechen bezüglich eines Kreuzzuges endlich einzulöten, ging Friedrich im Sommer 1227 an der Spitze eines Kreuz-heeres in der That unter Segel, kehrte aber krankheitshalber bald zurück und wurde vom Papste Gregor Ix. (1227—1241) gebannt. Nach Wiederherstellung seiner Gesundheit sch isst e er Fünfter sich zum zweitenmal ein und gelaugte aus diesem fünften Krern-1-5)8-1229 m 1228—1229 glücklich nach Syrien. Ohne Waffengewalt an-' zuwenden, schloß er mit dem Sultan von Ägypten einen Vertrag, nach welchem Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit einem entsprechenden Küstengebiet an beit Kaiser abgetreten wurden. Nachdem Friedrich das Königreich Jerufalem erneuert, kehrte er nach Hause zurück, und nun wurde der Bann von ihm genommen. Abfall Heinrichs und Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Nachdem Friedrichs Ii. Sohn Heinrich in Deutschland herangewachsen war, strebte er danach, sich von seinem Vater unabhängig zu machen, und trat zu diesem Zwecke mit den Lo m barden, die sich gleichfalls der Unterordnung unter den Kaiser entziehen wollten, in ein Bündnis. Bald mußte er sich jedoch seinem Vater ergeben und starb im Gefängnis. Friedrich ließ an seiner Stelle von den Fürsten seinen zweiten Sohn Konrad zum König

9. Geschichte des Mittelalters - S. 75

1901 - München [u.a.] : Franz
Höhe der päpstlichen Gewalt. — Die Eroberung Preußens. 75 der Hohenstaufen suchte er Zu vernichten und regierte so tyrannisch, daß die Bevölkerung der Insel Sizilien sich gegen ihn erhob und Lizilianische alle Franzosen am Ostermontag 1282 ermordete. Vesper 1282. Höhe der päpstlichen Gewalt um 1212. Der Höhepunkt der päpstlichen Macht fällt zusammen mit dem Pontifikat Innocenz' Iii. 1198—1216. Dies mag aus Innocenz m. folgendem erkannt werden: um 1200- 1. Innocenz Iii. verfügte über die Kaiserkrone und vergab Königreiche des Abendlandes. 2. Innocenz Iii. schickte seine Legaten in alle Reiche, um die Ansprüche des päpstlichen Stuhles zu vertreten, dessen Einkünfte (Peterspfennig, Lehenzins k.) zu regeln und deren Ablieferung zu betreiben. 3. Seit Innocenz Iii. ward durch päpstliche Legaten und Mönche auch die Rechtgläubigkeit der abendländischen Völker überwacht. Inquisition, Interdikt, Folter, Scheiterhaufen, Auto da fe (d. i. Glaubeusgericht — Hinrichtung) wurden nach und nach angewendet. Die Inquisition bestand in Spanien bis 1820. 4. Unter Innocenz Iii. kam endlich auch die landesherrliche Stellung der Päpste in Mittelitalien zum Abschluß und erlangte urkundliche Bestätigung, indem Otto Iv. den Papst als Landesherrn aller Gebiete von der Romagna und einigen Teilen Toscauas bis an die Grenze des Königreichs Neapel anerkannte, was Friedrich Ii. bestätigte. Die Eroberung Preußens^) und die Albigenserkriege. Die Begeisterung für die Kreuzzüge hatte mit der Zeit merklich Unterwerfung nachgelassen, zumal man auch in Europa Gelegenheit fand, feinen Preußens Eifer für die Ausbreitung des Christentums zu bethätigen. An der 1230—1283. Ostsee, im Mündungsgebiet der Weichsel, saß das Volk der Preußen, das immer noch am Heidentunte festhielt. Gegen dieses wendete sich der kampfbereite Glaubenseifer vor allem der Deutschen: die Päpste erkannten auch die Fahrten ins Preußen land als Kreuzzüge an. Der Vorteil davon fiel zunächst dem geistlichen Ritterorden der Deutsch Herren zu, welcher, durch Zuzüge aus dem ganzen Reiche unterstützt, in einem 53 jährigen Kriege (1230 bis 1283) das Volk der Preußen ausrottete, deutsche Ansiedler ins Land ries und dadurch einen mächtigen geistlichen Staat an der Ostsee schuf. ') Gedicht: „Aufruf an die Deutschritter" von F. Dahn.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 108

1901 - München [u.a.] : Franz
108 ' Die Husitenkriege. — Siegmunds Tod. mund und ein^ Teil des Konzils vergeblich eine Reformation der Sx i i ch e „Qti §Qupt und (Gliedern. 1418 löste der neue 9}nt)ft Martin V. das Konzil auf. Die Husitenkriege 1419-1436 und Kaiser Siegrnnuds Tod. Das Konstanzer Konzil hatte zwar die husitischen Lehren verdammt, sie waren aber in der tschechischen ^Bevölkerung Böhmens so allgemein verbreitet, daß die Verbrennung des Hus einen blutigen Krieg zur Folge hatte. 1419 starb König Wenzel. Da er feinen Sohn hinterließ, war sein Bruder Lieg mund Erbe des Königreichs. Aber die Husiten legten diesem das Ende ihres Lehrers zur Last und weigerten sich, Reichsheere, ihn als König anzunehmen. Kirche und Reich erließen -vuftten. ihre Aufgebote gegen die Husiten. Zwar bildeten sich darauf hin große und glänzende Ritterheere, die aber die schimpflichsten Niederlagen erlitten. Die Husiten standen als ein ganzes Volk, Klerus, Adel, Bürger, Handwerker und Bauern, zusammen, und zu dem religiösen Fanatismus gesellte sich noch der nationale ■H a ß der slavischen Tschechen gegen die Deutschen. Auch faudeu Ziska. die Husiten einen trefflichen Führer in Zlöea, der aus zusammen- gelaufenen Volksmassen furchtbare Heere zu bilden verstand, die er auch dann noch zum L-iege führte, als er infolge eines Pfeilschusses völlig erblindet war. mltll™ ^ack>dem die Husiten die ersten Angriffe auf Böhmen leidigung. siegreich zurückgeschlagen, verwüsteten sie die nm-- .. liegenden Länder auf greuliche Weise. Da mau ihrer mit dem Ä5 Schwerte nicht Herr werden konnte, suchte man sie zu begütigen. ‘ J • Wahrend Siegmund nach Rom zog und sich (1433) zum Kaiser Basel"'" ?rönetl tie&' verhandelte das Konzil von Basel, welches als Fort-1431—1449. *^s Konstanter über eine Reformation der Kirche beriet, mit den Husiten und gewährte ihnen schließlich den Gebrauch des Laienkelch. Kelches beim Abend mahle der Laien. Dadurch spalteten sie sich in zwei Parteien: die Gemäßigten, welche mit diesem Zu-Kalixtinerund geständnis zufrieden waren und sich Kalixtiner oder Utraquisten ontcn. nannten, und die Taboriteu, die in ihren Forderungen noch weiter gingen, schließlich aber von den lltragnisten im Bunde ^i™1 mit dem Kaiser vernichtet wurden. Bald daraus erkannte Böhmen Sieg mund als König an, der jedoch schon 1437 starb. Das Emporkommen der Hohenzollern. Liegmund hatte während seiner Regierung zwei Fürstenhäuser begünstigt, auf deren Hilfe er sich meistens stützte, in früheren Die Grasen Jahren die Hohenzollern, später die Habsburger. Die Grafen von Zollern, non Zollern stammten aus Schwaben, wo nocb auf einem Berg-
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